Wo laufen
nicht nur die Hunde an der Leine - und wo gehen Besucher auf den
Strich?
Frage 1 ist sicher ganz einfach! Die Leine ist
schließlich als Fluss bekannt, der über 280 km überwiegend durch
Niedersachsen fließt.
Hinter dem Start im Eichsfeld (Thüringen)
könnte zwar auch Göttingen gemeint sein, aber dieser Scherz ist nun mal
über die Hannoveraner bekannt.
Hier war ich ja schon am 2. Juli und habe der
vorherrschenden Hitze Tribut gezollt.

Frage 2:
Das Stadtmarketing Hannover hat 1970 eine 4,2 km lange Linie entlang von
36 Sehenswürdigkeiten mit roter Farbe auf dem Pflaster markiert
und als
"roten Faden" benannt.
Das Konzept "Roter Faden von Hannover" hat sich bewährt. In der
Tourist-Info kann eine Beschreibung dazu erstanden werden.
Die
ausgewiesenen Bauwerke hab ich schon
in der Totale dokumentiert,
heute geht es vermehrt um Details.
Auch wenn es beim roten Faden
geplant ist, über den Kröpcke die Tour zu beenden und man am Anfang vorbei
läuft, starte ich trotzdem dort.
In dem an diesem Platz befindlichen
Familienbetrieb Café Robby arbeitete als Kellner der aus Lüneburg
stammende Wilhelm Kröpcke. Er pachtete 1885 das Café selbst.
1895
benannte er es in "Café Kröpcke" um und führte es bis zu seinem Tod
1919. Daher stammt also der Name des Platzes.

Die ursprüngliche Uhr wurde 1885 eingeweiht. Obwohl sie den zweiten
Weltkrieg Im Pflaster am Kröpcke sind die Wappen der
Partnerstädte
relativ unbeschadet
überstanden hat, wurde sie abgebrochen, und durch eine
Hannovers
eingelassen. Ich habe das Wappen der bekanntesten
andere Uhr
ersetzt. Die heutige Uhr ist ein Nachbau und wurde 1977 eingeweiht". Partnerstadt
Hiroshima ausgewählt.

Gegenüber der Oper steht der
Georgspalast, Heimat des Varietés GOP.

Hannover hat sein Holocaust-Denkmal
auf dem Opernplatz aufgestellt.

Im Sockel sind
die Namen der Opfer aus Hannover notiert. Darunter gibt es diesen Namen.
Das war mein Opa, den ich nie kennen lernen durfte!

Im hinteren Bereich des Opernplatzes
befand sich die Börse.

Gleich daneben erbaute eine Bank ihr Gebäude, heute die Deutsche Bank.
Und auch die Hannoverschen Ärsche haben an dem Platz ein Denkmal
erhalten

Louis Stromeyer, der Pionier der
orthopädischen Chirurgie Hofkapellmeister Heinrich Marschner Der Techniker Karl Karmarsch hat ihn dagegen
hat gar keinen! hat ihn in der Mitte! am Ende!
Wer knackt das Rätsel? Die Lösung ist offensichtlich.

Das Universalgenie Gottfried Wilhelm Leibniz hat in Hannover nicht nur
den Keks mit den 52 Zähnen erfunden (bzw. nach sich benannt bekommen),
sondern hat unter anderem auch das binäre Zahlensystem entwickelt, ohne
das heute kein Computer laufen würde.

Diese Installation wurde Anfang des Jahres in Zusammenarbeit mit
Obdachlosen aus PET-Flaschen erstellt.
Im Rahmen des Projektes
Ob(D)acht wurde diese Burg aus Flaschen vom Hannover Marathon errichtet.

Eine andere "Burg" wurde im 2.
Weltkrieg zerstört und als Mahnmal ausgewiesen: die Aegidienkirche

Der Siebenmännerstein an der Außenseite war früher obligatorisches Ziel
für Handwerker auf der Walz.

So sieht das Mahnmal im Inneren aus.

Die Skulptur Demut.

Hannovers Partnerstadt Hiroshima hat
1985 die Friedensglocke gestiftet.

Das Kunstmuseum Kubus bietet alles,
was ein Galeriebesucher sucht.

Für Archaeologen ist auf der Rückseite noch ein Rest der alten
Stadtmauer erhalten geblieben.

Das neue Rathaus von seiner Schokoladenseite, nicht nur wegen der Braut
im Eingang.

Dieses Wappen hängt über dem Portal.

Der Bogenschütze zielt
direkt auf das Amtszimmer des Oberbürgermeisters, um ihn
zu ermahnen, im Interesse der Stadt zu handeln!

Am Königsworther Platz hat nur dieses Portal vom Maultierstall den Krieg
überstanden.

1955 wurde es dann vor die
Bauverwaltung umgesetzt.

Nach dem Sieg über Napoleon 1815 wurde die Waterloo-Säule errichtet.

Hannovers "Goldelse" ist aus Kupfer, also mit Grünspan besetzt. Victoria
feiert.

Nach dem Auszug aus dem alten
Rathaus kehrte der Rat der Stadt in den Wangenheimpalast nach Hannover
zurück.
Zuvor residierten hier die Könige. Heute hat das
Wirtschaftsministerium das Haus besetzt.

Das ist die Leine. Links über der Mauer verläuft die Straße "Am hohen
Ufer".
Diese Straße steht in keiner Verbindung mit dem Namen der
Stadt Hannover, da sie erst ab 1912 diese
Bezeichnung trägt.
Früher hieß sie auch Dreckwall und Am Marstalle.
Das steile Uferprofil entstand dadurch, dass der östliche Leinerand ab
1541 mit dem Material der 1371
geschleiften Burg Lauenrode, im
Bereich der heutigen Calenberger Neustadt, aufgeschüttet wurde.
Der
dadurch entstandene Wall war bis ins 17. Jahrhundert Teil der
Stadtbefestigung, später legte man eine Reitbahn darauf an.
1945
wurde die Brücke abgerissen und der verbliebene Kopf der Brücke wurde
zur Aussichtsplattform umfunktioniert.
Aber woher kommt dann der
Name der Stadt?
Vermutlich lag die Siedlung von der wirtschaftlich
wichtigen Furt entfernt auf einem vor Hochwasser geschützten erhöhten
Bereich bei der Leine.

Die Ehrenbürgerin Hannovers - Niki de Saint Phalle - hat hier am
Leineufer ihre drallen Weiber aufgestellt.
Bei Caroline braucht man
schon Phantasie, um eine Frau darin zu entdecken.

Charlotte besteht anscheinend nur
aus Rundungen.

Sophie tanzt auf einem Bein.

Dieses Haus von 1566 ist Hannovers ältestes Fachwerkhaus.

Der Beginenturm wurde 1357 im Garten der Beginen errichtet.

Er ist Teil des 1649 errichteten Zeughaus.

Johann Duve verpflichtete die Stadt
durch eine Spende, ihm in diesem Brunnen ein Denkmal zu setzen. Er war
Bauunternehmer.

Dieses Denkmal wurde einem anderen Bürger der Stadt gewidmet: Gottfried
Wilhelm Leibniz.
Dieses an einem anderen Ort zerstörte Haus wurde ihm
zu Ehren nachgebaut. Hier lebte er noch 18 Jahre und hielt Tagungen ab.

Davor steht der Holzmarktbrunnen
Bonus:
Warum das
Anzeigerhochhaus nicht einbezogen wurde, weiß ich nicht. Ich meine aber,
es müsste dazu gehören!
Und ich habe noch ein paar Ergänzungsvorschläge:

Auf dem Weg zum Maschsee imponierte mir dieses Gebäude. In
Hannover scheint sich eine Oberfinanzdirektion zu lohnen!

Das Gleiche gilt für die Polizeidirektion.

Obwohl "die Roten" heute bei den
"Roten Teufeln" spielten (und verloren), herrscht am Stadion
Hochbetrieb.
Ich vermute durch Public Viewing.
In
Niedersachsenstadion habe ich meine ersten Bundesligaspiele besucht (96
- Düsseldorf).
Mein letztes Spiel war allerdings das Spiel Eintracht
- HSV. Verdammp lang her.
2022 könnte ich diese Spiele erneut besuchen,
allerdings in der zweiten Liga.

Der Matschsee (ohne t!) ist ein
künstlich angelegter See im Überschwemmungsgebiet (Masch) der Leine.
Die Nazis griffen die Idee als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme auf und
ließen den 2,4 km langen und 180 bis 530 m breiten See anlegen.
Die
Maschseefontäne entstand 1986 zum 50. Jahrestag der Erbauung des
Maschsees (gesponsert von den Stadtwerken).
"Die Hauptfontäne und die
vier kleineren Fontänen am Nordufer des Sees erreichen eine Höhe von 10
bis 17 Meter."

Dieses Bauwerk hat sich Hannovers bekanntester Architekt Georg Ludwig
Friedrich Laves selbst gebaut.

Die Ihme führt in Hannover mehr
Wasser als die Leine, in die sie hinter dem Leineschloss mündet.
Weil sie nur 16 km
lang ist (entspringt im Deister), verlor sie ihren Namen und führt jetzt über die Leine ihr
Wasser in die Aller.
"Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt
Haarmann auch zu dir,

mit dem kleinen Hackebeilchen, macht er Schabefleisch aus dir."
Wer
kennt das Lied nicht. Oder wer hat den Film "der Totmacher" mit
Schimanski nicht gesehen.
Hier in der Roten Reihe 2 (Nummer im Lied
falsch als 8 angegeben, damit der Reim auf "umgebracht" passt.) hat
Friedrich Heinrich Karl Haarmann
gewohnt. Nach den Nazis Deutschlands
bekanntester Massenmörder.
In seiner Wohnung hat er mindestens 24
Strichjungen im Sexrausch getötet und zerlegt. Immerhin war er
Schlachter.
Die Leichenteile soll er in der Gemeinschaftstoilette oder
in der Leine entsorgt haben.
Von einer fleischergemäßen Nutzung ist
nichts nachgewiesen.

Dabei hätte er sich Hilfe holen
können, denn die Rote Reihe beginnt und endet mit einer Kirche. Hier ist
es die Johanniskirche.
Jetzt folgt noch ein kleiner Abstecher nach Herrenhausen.

Hier wurde von 1857 bis 1866 ein neues Welfenschloss erbaut. Durch
die Annexion an Preußen verlor es seine geplante Bedeutung
und wurde
nicht bezogen. Es stand etwa ein Jahrzehnt lang leer da. 1879 wurde
es Hauptgebäude der Leibnitz-Universität.

Schon
1961 habe ich vor dem Portal mit meiner Schwester posiert. Wurde etwa
damals schon mein Weg vorgezeichnet?
Wenn ich so auf meine damaligen
Zeugnisse blicke, kommen Fragezeichen auf!

Als Rückbesinnung auf die Tradition der Welfen wurde
Das ist aber ein anderer Löwe, der den Eingang bewacht.
diese
Skulptur von Heinrich
dem Löwen angebracht.

Vor dem Tor steht unser
Niedersachsenross.

Das im Krieg völlig abgebrannte Schloss Herrenhausen wurde 2011 durch
Stiftung eines größeren Automobilwerks aus Wolfsburg rekonstruiert.

Das ist die Orangerie.

Früher konnte man den großen Garten kostenlos begehen. Jetzt muss man
ein Ticket lösen, es gibt aber nur ein Ticket für alles.
Das ist mir
zu viel. Deshalb ein Eindruck von früher - hier vor der Grotte von Niki.

Zurück zum Bahnhof. Daneben steht das Ernst-August-Carree.

Das ist das Bahnhofsgebäude von der Seite. Jetzt aber zügig rein, der
Zug fährt bald.
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