19 Lacher über den Wilden Mann

Dieses Standbild zeigt den Wilden Mann, der eine
In seiner Wut soll er diese Linde auf den Boden geschleudert haben,
herausgerissenen Fichte in seiner Rechten trägt.
wo sie anwuchs und gedieh.
Im Harz leben die Legenden.
Es war
einmal ein Ritter namens Claus, der den Ort Clausthal gründete und den
Bergbau dort einführte.
Bei seinen Erkundungszügen entdeckte er
diesen wilden Mann.
Claus nahm den wilden Mann gefangen und wollte
ihn dem Herzog in Braunschweig vorführen. Auf dem Weg dorthin starb der
Wilde.
Nach seinem Tod stellte man in seiner Wohnhöhle viel Glanz
fest und entdeckte Silberadern,
die der
wilde Mann zum Schutz vor Ausbeutung taub gemacht hatte.
Deshalb
hieß die erste Bergwerkssohle "Wilder Mann", was auch dem Ort den Namen
gab.

Wildemann gendert heute und stellt
auch eine wilde Frau aus. Mach ich!

Im Museumsbergwerk Bad Grund gibt es diesen Plan von dem schweizer Käse
zwischen Clausthal, Wildemann und Bad Grund.
So viele Stollen
durchziehen heute das Grundgebirge. Jetzt muss ich ein neues Längenmaß
vorstellen, den Lachter, der in Clausthal etwa 1,92 m
entspricht. Er
entspricht der Länge, die ein Mann mit ausgestrecktem Arm umfassen kann.
(Ein Clausthaler Mann muss also etwa 20 cm kleiner als ich gewesen sein. Das
merkt man der Stollenhöhe auch an!)
In Wildemann ist der obere
Stollen der Glückwardstollen, 16 Lachter unter dem Frankenscharrnstollen
aus Clausthal.
Und 19 Lachter darunter verläuft also dieser Stollen.
Ab 1551 wurde dieser Stollen mit Hammer und Schlägel eingearbeitet.
Zunächst nicht als Abbaustollen geplant, sondern zur Bewetterung
vorgesehen. Später erkannte man einen weiteren Nutzen und schloß ihn an
den
Glückwardstollen an, um das Grundwasser abzuführen. Damit wurde
er Teil des Oberharzer Wasserregals.

Das ist der Zugang zum Stollen. Ich
sprach ja schon von der Größe der Bergleute. Gut, dass wir mit Helmen
ausgestattet wurden.
Ständig hörte man das Geploppe, weil wieder
jemand gegen einen vorstehenden Stein gestoßen war. Auf Dauer
anstrengend, immer nur gebückt zu gehen.

So läuft das Grundwasser neben dem
Weg ab. Jedenfalls ist 2022 der Weg noch frei.

Wir merken es am Tropfen, wie viel
Grundwasser im Bergwerk anfällt. Helme schützen auch hier.

Hier wird das Wasser
zurückgeleitet, um für Bergbauzwecke genutzt zu werden.

Hier gehen wir über die Verbindung zu tieferen Stollen. Früher war hier
ein Aufzug.
Wer schwindelfrei ist, kann hier stehen bleiben.

Dieser Stollen führt zu einer
besonderen Technik.

Im Modell in Bad Sachsa sieht man,
dass das Wasserrad zwei Seiten mit Wasserwannen in entgegegesetzer
Öffnung aufweist.
Links über der Trommel laufen (eigentlich) zwei
Seile, die je nach Laufrichtung auf- oder abwärts gewickelt werden.

Mit dem Wasser (hier von der
Ableitung oben) nimmt das Rad ganz schön Fahrt auf.

Man sieht, die linke Seite wird
angetrieben.,

Und rechts laufen die Trommeln, die
einen Förderkorb hochziehen und den anderen runterlassen.

Heute übernimmt diese Arbeit die
elektrische Maschine.

Da verlaufen die Seile bis zum
Verbindungsstollen. Wie gut, dass 1834 Oberbergrat Julius Albert in
Clausthal das Drahtseil entwickelt hat.
Hanfseile hätten im Bergklima
nicht lange gehalten.

Die 786 (2018) Einwohner zählende
Stadt Wildemann (Kreis Goslar) baut sich dekorativ gegenüber dem
19-Lachter-Stollen auf.

Und der Rest liegt im Grunde eines
Tales, aber der Name war ja schon vergeben.

Die Maria-Magdalenen-Kirche liegt
aber höher am Berg.

Nach Zerstörung im 3o-jährigen Krieg
wurde sie 1665 neu errichtet.
1914 brannte sie ab und es wurde eine
neue Kirche erbaut. Sieht ganz schnuckelig aus.
Rechts schimmert noch
die anlässlich des 400 Geburtstages gepflanzte Lutherlinde durch.

Im barocken Altar ist das Abendmahl
dargestellt.

Ich fand die Fenster beeindruckend.
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