Dornröschens Burg?

Eine Burg auf dem Muschelkalkrücken an der Straße nach Goslar wurde als Rudeloffsburg/Rolevesborch 963 erstmals urkundlich erwähnt.
Die Burg hatten die Regensteiner Grafen, wie 1835 beurkundet wurde, an Quedlinburger Bürgerliche verpfändet.
1905 erwarb der Architekt Sehring das Gelände. Er lebte seine Vorstellungen von einer Burg in diesem Gelände aus.
"Der Park ist überreich mit Kleinarchitekturen, Grotten, Putten, Skulpturen sogar Grabsteinen ausgestattet. In den zahlreich aufgestellten
Objekten dokumentiert sich unverkennbar die unermüdliche Sammelleidenschaft ihres Erbauers, des Theaterarchitekten Bernhard Sehring
(1855-1941). Er entwarf auch das Theater des Westens in Berlin (1895/96), das Stadttheater Cottbus (1907/08) sowie die Walpurgishalle auf
dem Hexentanzplatz in Thale. Die Roseburg vereinigt vielgestaltige Elemente der italienischen Renaissance, des Barock und englischer
Landschaftsgärten. Neben dem Aussichtsturm beginnt die 100 m lange terrassierte, nach Norden abfallende und reich dekorierte Wasserachse" Quelle
"Seit 1907 ließ Sehring einen Palas, das Torhaus und einen Wartturm mit aufsteigendem Wehrgang bauen und plante auch das Burggelände.
Die Burganlage hat keinerlei Vorbild in der Harzlandschaft. Sie ist eine Reminiszenz an das 11. bis 13. Jahrhundert und zugleich Sehrings
private Synthese des Stilpluralismus mit den typischen Elementen romanischer Baukunst (Halle des Palas) und mittelalterlichen (Wehrgang)
wie spätmittelalterlichen Baugliedern (Georgsturm, Burgkapelle).
Der Schlosspark ist ein englischer Garten des frühen 19. Jahrhunderts zusammengeführt mit einer frühbarocken italienischen Anlage.
Eine 100 Meter lange, terrassierte Wasserkaskade als Hauptachse wird dabei von einer Lindenallee gekreuzt.
Viele strukturbildende Elemente des Parks sind Originale aus Italien, so eine gotische Brunnensäule (11. Jahrhundert) aus dem 'Palazzo Malatesta'
in Rimini, zwei Marmorsäulen aus dem 'Palazzo Malaspina' in Bologna, Marmorbüsten aus Senigallia.
Am Scheitel der Wasserkaskade wurde ein Aussichtsturm errichtet, der im unteren Teil eine Grotte als Mausoleum enthält,
die als letzte Ruhestätte gedacht war." Aber Sehring ruht hier nicht.
Dann versuch ich mal, die Beschreibung von Wikipedia zu belegen:

  

Auf dem Parkplatz begrüßt einen dieser Brunnen.               Und unsere Ankündigung ist also auch eingetroffen, der Briefträger ist noch da.

     

Das ist also die Hauptburg mit dem Burg-Café.                        Und daneben steht die obligatorische Kapelle.



Das Bauwerk setzt sich mit dem Georgsturm fort.



Der Turm dient heute als Stall für die Ziegen, jedenfalls die vierbeinigen!



Achja Dornröschen. Noch scheint sie nicht lange genug zu schlafen. Die Rosen müssen noch ganz schön zulegen, bis sie standesgemäß sind!

         

Sehring hat in seiner Burg großen Wert auf Deko-Artikel gelegt. Den Bären kann man noch den Askaniern in dieser Gegend zurechnen.

   

Das hier sieht mir sehr nach dem braunschweiger Löwen aus. Aber die Zugehörigkeit spielt bei Sehring vor 100 Jahren keine Rolle mehr.



Wenn man mir derart mit Gewalt droht, dann zieh ich lieber meine Zweifel zurück.

   

Und setze mich an diese Tafel.

       

Solche Putten stehen in Mengen herum.            Das hier soll wohl der Sphinx nachempfunden sein.   Diesen Kamin haben wir heute nicht vermisst.

    

Dieser Zugang führt zum Wachturm runter. Schwindelfreiheit ist - zumal bei dem Licht - Voraussetzung!





Es geht nicht in eine Kirche, sonden zu einem Wachturm, der aber nie besetzt war!

  

Das ist der Wachturm, der die Bundesstraße überwacht.



Dieser Turm dient der Aussicht.



So sieht also die flache Landschaft im Vorharz aus. Es täuscht. Die Bäume verdecken das Selke-Tal.



Klar, dass man auch diesen Brocken erspähen kann.

    

Ein Mosaik aus dem Eingangsbereich.                                  Und ein Glockenturm.



Sprach Wikipedia nicht von Säulen nach italienischem Vorbild?



Der wichtigste Teil der Gartenanlage ist die Wasserachse. Die der Besucher mit einem Zweier am Automaten einschalten kann.
Wenn denn der Automat auch funktioniert, sicher eine gute Sache. Aber wie bekommt man - ohne Anwalt - sein Geld zurück?



Der zweite Teil der Wasserachse.



Ein Blick auf die Puttenallee.



Warum das Venusbrücke heißt, kann ich nicht erklären.



Und noch ein wehmütiger Blick rauf.



Soll das die Venus sein?

 

Zum Abschluss noch nen Tisch, wohl aus Mühlsteinen gefertigt.

Moment mal, die Roseburg steht in Ballenstedt? Da war ich doch schon mal!
Zu Ballenstedt gehört dieser Abschnitt, den ich einfach aus dem Bericht zur Teufelsmauer kopiert habe.



In Ballenstedt muss man ja auch das Schloss aufsuchen!



Vom zentralen Kreisverkehr blickt man auf das Theater und dahinter das Schloss:



Hier geht es rein.



Ein Seitenflügel.



Die Askanier und damit auch Albrecht der Bär residierten hier. Sein Enkel Heinrich I. war der erste Fürst von Anhalt.
Deshalb betonen die Ballenstedter ihre historische Bedeutung für das Land (Sachsen-)Anhalt.



Am Kreisverkehr stehen das Museum



und gegenüber das Schlosshotel.

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