Dessau - ein großer Baumarkt?

"Als Handelsplatz an der Mulde wurde 1213 erstmals der Name Dessau urkundlich erwähnt. Dessau erhielt eine Burg der Askanier, und wurde
1470 feste Residenz der Fürsten von Anhalt-Dessau bzw. Anhalt. 

"Die Stadt Dessau und die am Stadtrand gelegenen Junkers Flugzeug- und Motorenwerke wurden ab 1940 Ziel von insgesamt 20 alliierten
Luftangriffen. Am 7. März 1945 fanden die schwersten Bombardierungen statt. "Durch den Luftangriff wurden 700 Menschen getötet und
80 Prozent des bebauten Stadtgebietes zerstört. In der Altstadt wurden nahezu 97 Prozent aller Gebäude vollständig zerstört oder irreversibel
beschädigt. Das historische Stadtbild mit seinen Kirchen, Schlossanlagen, vielen öffentlichen Gebäuden, Adels- und Bürgerbauten ging dadurch
nahezu vollständig verloren. Das Stadtzentrum und etliche Kulturbauten wurden im Stil der Zeit wieder aufgebaut.
Dessau blieb Industriestadt mit Schwerpunkten im Maschinen-, Anlagen- und Waggonbau und wurde in der DDR-Zeit größter Brauereistandort.
Nach 1945 war Dessau bis 1952 Sitz der Bezirksregierung und wurde ab 1952 dem Bezirk Halle zugeschlagen.
Nach der Wende 1989/1990 ging die Industriebasis weitgehend verloren, und hohe Arbeitslosigkeit führte zur Abwanderung von Einwohnern,
der mit Eingemeindungen begegnet wurde. Dessau gelangte nun in das wiedergegründete Bundesland Sachsen-Anhalt.
Die Stadt wurde zum Sitz des Regierungsbezirks Dessau bestimmt.
Am 30. Juni 2007 wurden durch eine Kreisreform die Städte Dessau und Roßlau (Elbe) (vorher Zerbst) zusammengelegt." (Wikipedia)



Bauhaus in Dessau:
"Walter Gropius zog mit Bauhaus 1925 von Weimar nach Dessau um, weil sich in Thüringen die politischen Verhältnisse und damit finanzielle
Unterstützung veränderten. Das Bauhausgebäude Dessau (oben) entstand von 1925 bis 1926 nach Plänen von Walter Gropius als Schulgebäude
für die Kunst-, Design- und Architekturschule Bauhaus."
Zwischen 1925 und 1932 entstanden außerdem in Dessau verschiedene andere Bauten der Bauhaus-Architekten, etwa das Arbeitsamt und die
Ausflugsgaststätte Kornhaus."
Die schweizer Baumarktkette hat nichts mit dieser Schule zu tun.



"Der Bau selbst und die in unmittelbarer Nähe errichteten Meisterhäuser begründeten
den Ruf des Bauhauses als „Ikone der Moderne“. Kriegszerstörte und baulich veränderte Teile wurden ab 1965 weitgehend im Sinne des
Originals wiederaufgebaut. Das Gebäude wurde 1976 restauriert und teilweise modernisiert.
Zwischen 1996 und 2006 fand eine erneute Restaurierung und Instandsetzung nach denkmalpflegerischen Prinzipien statt.
Seit 1996 ist der Gebäudekomplex Teil der UNESCO-Welterbestätte Bauhaus."



Die Meisterhäuser schuf Gropius als Wohnhaus für die Professoren der Architekturschule.
Sie sind relativ baugleich und verschiedenen Meistern der Kunst gewidmet.
Dieses hier ist das Gropius-Haus, heute Verwaltungssitz der Meisterhäuser.



Das Haus Moholy-Nagy/Feininger.



Das Haus Kandinsky/Klee.



Die Nazis stuften Bauhaus als entartet ein. Deshalb wanderten viele Mitstreiter aus, weshalb in Tel Aviv mehr als 4000 Gebäude im Bauhausstil
stehen. Und das ist nicht entartet: die Werkshäuser der Junker-Werke. Kann jeder für sich selbst entscheiden!
Zur UNESCO-Welterbestätte Bauhaus zählen auch die Meisterhäuser in Dessau,  sowie das Kunstschulgebäude,



heute auch der Hauptbau der Bauhaus-Universität in Weimar,



Ebenso das Fagus-Werk in Alfeld. Gropius' erstes Werk im Bauhausstil.



Und in der City von Dessau gibt es auch noch das Bauhaus-Museum.



Im Gropius-Stadtteil Ziebigk steht der Park Georgium, der früher Teil eines Schlosses war.
Die Schlossherren haben sich während einer Rom-Reise inspirieren lassen und die 7 Säulen in Anlehnung an das Forum Romanum erbaut.



Ähnliches gilt für den ionoischen Tempel.



Im Park gegenüber dem Schulungsgebäude steht dieser Stein. Ich vermute, er zeigt mein Sternzeichen.



Ebenso wie in Aschersleben und noch einigen weiteren Städten tragen seit 40 Jahren Elefanten zum Vergnügen von Kindern bei.



Auch die Kirche der Christusgemeinde steht in Ziebigk.



Ihr Inneres ist relativ schlicht gehalten.
      

Glanz bringen die drei Fenster.




Dieser Brunnen lockert die Atmosphäre am Stadtpark neben dem Bauhaus-Museum auf.



Es sieht aus wie eine Kirche, ist aber keine, sondern das Naturhistorische Museum Dessaus.



In einem Fenster hat man eine Kopie der Höhlenbärenfundstellen aus der Rübeländer Tropfsteinhöhle ausgestellt.
Diese merkwürdigen Knicke werd ich meinem Panorama-Programm wohl nicht mehr abgewöhnen. Von Microsoft!



Die Marienkirche wurde als Schlosskirche 1263 geweiht.



Davor steht Fürst Leopold zu Anhalt.



Schlosskirche, dann kann auch ein Schloss nicht mehr weit sein.
"Das Residenzschloss Dessau, auch Stadtschloss Dessau, ist ein nur noch teilweise erhaltenes Schlossgebäude, welches den Fürsten und
Herzögen von Anhalt-Dessau als Residenz diente.
Von der mehrflügeligen Schlossanlage ist heute nur noch der sogenannte Johannbau, der frühere Westflügel und älteste Teil des Schlosses,
erhalten. Er war einer der ersten Renaissancebauten in Mitteldeutschland."



Das Tor zum Schlossbereich.



Dieses Fachwerkhaus kaufte Samuel Heinrich Schwabe und betrieb darin seine Naturstudien.
Vor allem bekannt wurde er durch die Entdeckung der 11-jährigen Sonnenfleckenperioden.



Auch die Post bereichert das Bild der Stadt.



Das Rathaus ist von 1898.



Auf dem Markt steht dieser Brunnen. Der Tisch weist auf eine Hochzeit hin. Ob die zahlreichen Feuerwehrfahrzeuge etwas damit zu tun haben?



Die Johanniskirche mit dem Denkmal für Fürst Johann Friedrich Franz.
Nachdem die Fürsten den lutherischen Glauben einführten, durfte 1690 der Grundstein der Kirche gelegt werden.



Die Kirchenhalle mit der großen Orgel.



Für die Katholiken wurde die Peter und Paul Kirche 1858 geweiht.

      

Wer erkennt die Figur, die hier am Marktplatz geehrt wird? Die Blumen weisen auf einen traurigen Anlass hin.



Dieses Denkmal für die blühenden Landschaften im Osten nimmt viel Platz in der Innenstadt ein.


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