Ab in die Botanik von Braunschweig

Am Fallersleber Torhaus liegt der
Botanische Garten Braunschweigs.
Er wurde 1828 als einfacher Garten
angelegt. Der Naturwissenschafter und Leiter des Gartens, Johann
Heinrich Blasius verfolgte hartnäckig
die Idee, daraus einen
botanischen Garten zu machen. 1840 war er am Ziel und durfte den
früheren herrschaftlichen Holzhof umwidmen.

Das ist der Eingangsbereich
des heute von der Uni betreuten Gartens.
Damals lag der Garten
zuerst
auf der anderen Straßenseite.

Heute ist das Gelände auf
der anderen Straßenseite der größte Teil des botanischen Gartens.
In
thematischen Beeten werden ca 4000 teils seltene oder gefährdete
Pflanzenarten vorgestellt.
Im Eingangsbereich liegt der
Barock-Bauerngarten.

Das soll Braunkohl sein. Zu
der Größe hat er sich in meinem Garten nie entfaltet.

Auch so ein Paprika-Beet hab
ich nie erreicht!

Das ist der Bauerngarten im
Überblick.

Auch andere Beete wurden
sorgfältig gestaltet.

Zur Oker hin wurden solche
Terrassen angelegt.

Dabei kommt man bis an die Oker ran. Aber die Tretboote starten auf der
anderen Flussseite.

Hier hat man 1989 ein
Flüsschen zu einem Wasserfall umgestaltet.

Im Schatten sitzt die Figur
"Judith". Warum die Künstlerin sie nicht "Eva" genannt hat, weiß ich
nicht.

Zumal die Treppe aufwärts
"Adam" steht

Im Alpengarten blüht der
Enzian. Dieser hier heißt Gentiane paradoxa, den kennt Wikipedia aber
nicht. Wie paradox.

Den Kochschen Enzian dagegen
kennt man.

Diese Purpurdistel sieht
unangenehmer aus als unsere Disteln. Nur die Blüte ist besser!

Diese Iris hat man vom Kap
eingeschleppt, deshalb heißt sie Kap-Iris.

Auch Gewächshäuser weist der
botanische Garten auf. Im Juni 2018 wurde dieses neue Gewächshaus seiner
Bestimmung übergeben.
Es beherbergt die größte Attraktion des
botanischen Gartens.

Die Riesenseerose Victoria
cruziana schwimmt hier mit ihren Blättern rum.

Auf der Infotafel vorm Haus
ist ein Demo-Foto, das ich vorsichtshalber nicht nachgestellt habe.

Das Sensationelle an dieser
Seerose ist, dass sie nur an zwei Tagen im Jahr, und das erst nach
Mitternacht, blüht.
Da hab ich ja den (fast) richtigen Zeitpunkt
erwischt. Diese Blüte scheint gestern Nacht geblüht zu haben, denn den
ersten Tag
blüht sie weiß, den zweiten Tag rot.

Die hier bereitet sich auf
die weiße Phase vor.

Noch eine junge weiße Blüte.

Und so entwickelt sich ein
neues Schwimmblatt.

Einen Tag später ist es schon
so weit!

Im Becken steht ein Topf mit
dieser Pflanze. Ich habs überprüft, es ist tatsächlich eine Mimose.

Solche Mimosen hatte ich
früher mal selbst im Blumentopf gezüchtet.

Von der Decke hängt ein Topf
mit dieser Kannenpflanze. Vorsicht - Fleischfresser! Aber nur für
Fliegen gefährlich.

Im Gewächshaus nebenan werden
weitere nicht vegane Pflanzen gehalten.

Der schmalblättrige
Sonnentau. In unseren Mooren wächst meist der rundblättrige Sonnentau.
Sorry. Ich musste gerade die blöde Fliege retten, die über meinen
Bildschirm rennt. Aber sie blieb nicht kleben.

Auch Venus-Fliegenfallen gibt
es.

Das hier gehört zu den
systematischen Themenbeeten, alles Nachtschatten-Gewächse.

Und noch einmal Glück gehabt.
Die Königs-Agave blüht etwa nach 14 Jahren einmal und geht dann ein.

Im Kakteenhaus gibt es
reichlich stachlige Gesellen. Wenn sie blühen, sehen sie gut aus.

So etwas kenne ich als
"Schwiegermuttersitz".

Der Lithops ist unter dem
Namen "lebende Steine" bekannt. Ich wusste gar nicht, dass Steine solch
attraktive Blüten haben!

Auf der anderen Straßenseite
hat der botanische Garten mittlerweile sein Ausgangsgebiet wieder dazu
gewonnen.
Hier gibt es vor allem Forschungsbeete. So wie dieser
Teich, bei dem man der Natur freien Lauf lässt.
In anderen Beeten
erforscht man z.B. die Entwicklung bei unterschiedlichen Mäh-Perioden
usw.

Die ungestörte Entwicklung
kommt natürlich auch der Tierwelt zu Gute. Der Frosch ist offensichtlich
Publikum gewohnt.

Auch diese Teichrallen rallen
gerne im Teich.

Zum Abschluss noch ein Foto
von der Pimpernuss. Das ist nichts Unanständiges, sondern "in den
imposanten Blasenfrüchten sitzen kleine
Nüsschen, die wie Haselnüsse
aussehen und ähnlich wie Pistazien schmecken. Bekannt ist der daraus
gewonnene Pimpernusslikör,
der im Bayerischen Wald hergestellt wird.
Der Pimpernuss wird eine aphrodisierende Wirkung zugesprochen, die
jedoch nicht belegt ist.
In der georgischen Küche wird aus dem in
Salzwasser eingelegten Blütenstand der Salat „Jonjoli“, „Dschondscholi“
hergestellt.
In der Geschmacksrichtung ähnelt er einer Kombination
aus Oliven und Kapern."
Die TU Braunschweig hat mittlerweile den
botanischen Garten auch auf schulische Nutzung eingestellt.
Diese
Aufgabe hatte früher der Haupt-Schulgarten am Dowesee.

Das ist der Dowesee im
Frühling. Man kann noch Wasser sehen. Entstanden ist er durch
Auswaschung des Salzes im Untergrund und
Einsturz der Oberfläche.
Gespeist wird er von Grundwasser.

Jetzt ist der durch die
Entenfütterung überdüngte See von Entenflott überdeckt. Das
Fütterungsverbot der Stadt wird zu oft ignoriert.

Nur in der Mitte hält die
Fontäne (die das Wasser mit Sauerstoff anreichert?) die Oberfläche frei.

Ein Schulgarten demonstriert
natürlich die Mendel-Regeln.

Ansonsten demonstriert er
einige seltene Pflanzen wie den Gingko-Baum - ein Überlebender der
Saurierzeit.

Die Blätter kennt man ja aus
der Werbung.

Ist es schon Herbst, oder ist
diese Pflanze so zeitlos, dass sie jetzt schon blüht? Heißt die deshalb
so?

Diese Zypresse wächst dicht
am See. Mit den Wurzeln im Grundwasser-

Deshalb legt sie diese
Luftwurzeln an.

Dieses Dahlienbeet hat sicher
nicht geplant gezeigt, wie die Pflanzen im Bereich der Wurzeln des
benachbarten Baumes bei
einer Trockenheit wie 2022 gedeihen. Links vom
Stock sind tatsächlich Dahlienpflänzchen zu sehen.

Mein Heimweg geht über die
Schunter. In diesem Abschnitt hat die Stadt in letzter Zeit eine
Renaturierung durchgeführt.

Über den natürlichen Zustand
des Flusses freut sich dieser Fisch. Hoffentlich schwimmt er nicht noch
zu dem Angler auf der Sandbank!
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